Budget 2023: nachhaltiges Wachstum für die Ardennenhauptstadt

Die Haushaltsvorlage für das neue Jahr umfasst wieder zahlreiche kommunale Projekte, um die Gemeinde auf die schnelle Entwicklung vorzubereiten, welche Wiltz in den kommenden Jahren erwarten wird.

Hilfsmittel für nachhaltigen Wachstum

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In ihrer Amtsperiode hat die LSAP-CSV-Koalition über 90% ihrer angestrebten Projekte umgesetzt oder auf den Weg gebracht und sich dabei mehrere Instrumente geschaffen, um die Entwicklung der Gemeinde nachhaltig zu gestalten:
• durch den Strategieplan „CAP 2030“, welcher die großen Linien und geplanten Projekte für die kommenden Jahre beschreibt, und welcher derzeit zu einem „CAP 2035“ überarbeitet wird;
• durch die Anwendung der „Economie Circulaire“ als übergeordneter Leitfaden für die wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Aspekte;
• durch den „Pacte Logement“ (Bereitstellung von bezahlbarem Wohnraum), den Klimapakt, den Naturpakt und den „Pakt vum Zesummeliewen“ (Verbessern von Integration und Zusammenleben).

Ausblick

Die steigenden Energie-, Material- und Personalkosten wirken sich auch auf das kommunale Budget aus. Gleichzeitig steigen die Einnahmen aus den Staatsdotationen im Vergleich zu 2022 um 1,6 Millionen. Da diese unter anderem anhand der Einwohnerzahl berechnet werden, wird der erwartete Bevölkerungszuwachs auf mittelfristig über 11.000 Einwohner der Gemeinde Wiltz in den kommenden Jahrzehnten einen Teil der nötigen finanziellen Mittel bereitstellen, um das Infrastruktur- und Dienstleistungsangebot für die Bürger weiter zu verbessern.

Das Budget 2023 in Zahlen

  • Einnahmen in Höhe von 60,2 Mio. € davon 40 Mio. € im ordentlichen und 22,2 Mio. im außerordentlichen Haushalt.
  • Ausgaben in Höhe von 77,3 Mio. €, davon 39,1 Mio. € im ordentlichen und 38,2 Mio. im außerordentlichen Haushalt.
  • Durch den Überschuss im Budget 2022 ergibt sich ein voraussichtlicher Überschuss von rund 430.000 € im Budget 2023.

Schwerpunkte im Budget 2023

Wohnen in der Gemeinde Wiltz

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Durch die wachsende Bevölkerung wächst auch der Bedarf an angemessenen Unterkünften. Angesichts der Wohnungskrise in Luxemburg übernimmt die Gemeinde weiter Verantwortung bei der Schaffung von Wohnraum, durch die Renovierung von Bestandsimmobilien (z.B. in
der Grand-Rue in Wiltz), dem Neubau von Wohnungen (Campingstrooss, „op Heidert“) und der Schaffung von 102 neuen Baugrundstücken mit der Siedlung „op Heidert“, wo Ende des Jahres die ersten Häuser und Wohnungen gebaut werden können.

Durch den Baubeginn von „Wunne mat der Wooltz“ trägt der Fonds du Logement zusätzlich dazu bei, dass das Angebot an Wohnraum in der Gemeinde verbessert wird und gleichzeitig Geschäfts- und Freizeitflächen geschaffen, von denen alle Einwohner der Gemeinde profitieren.

Arbeiten in der Gemeinde Wiltz

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Die Gemeinde bemüht sich weiterhin, den Standort Wiltz für Arbeitgeber attraktiv zu machen. Geplant ist die Erweiterung der Aktivitätszone Salzbaach auf drei zusätzlichen Arealen. Es laufen überdies Gespräche mit den Nachbargemeinden zur Schaffung einer neuen, interkommunalen Aktivitätszone am „Schumanns Eck“.

Kommunale Projekte wie die Halle für kleine und mittlere Unternehmen in Weidingen (Fertigstellung Mai 2023), der Bildungscampus „Wunne mat der Wooltz“ (Fertigstellung zum Schulbeginn 2023) oder das Projekt „Schlasskéier“ (Planung eines Multifunktionsgebäudes mit Parkhaus und Gesundheitszentrum in der rue du Château) sorgen für zusätzliche neue Arbeitsplätze. Weiterhin unterstützt die Gemeinde Initiativen im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit, wie z. B. Youth & Work und CIGR Wiltz Plus.

Leben in der Gemeinde Wiltz

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2023 sind zahlreiche Projekte vorgesehen, um die Lebensqualität in den Wohngebieten der Gemeinde zu verbessern, beispielsweise durch notwendige Sanierung von Straßen (rue Knupp, rue des Vieilles Tanneries und rue Eisknippchen in Weidingen, Gruberbeerig in Wiltz, …) und Studien zur Umklassierung einiger Straßen in Tempo-20- und Tempo-30-Zonen.

Auch in die Freizeitinfrastrukturen wird weiterhin investiert, unter anderem in die Renovierung des Festsaals „Reenert“ sowie des „Parc Simon“ und in Studien zur Neugestaltung des Freibads Kaul. Die Renovierung des Jugendhauses soll 2023 ebenfalls in die Tat umgesetzt werden. Lokalen Vereine und das Ehrenamt möchte man weiterhin fördern, indem man angemessene Infrastrukturen zur Verfügung stellt und den Clubs durch die CIGR-Struktur „LOCA VERA“ (ehemals „Veräinswierkstat“) logistisch unter die Arme greift.

Die Belebung der Oberstadt von Wiltz ist eine weitere Priorität für das kommende Jahr. In einem partizipativen Prozess wurde Ende 2022 bereits gemeinsam mit den Bürgern Ideen gesammelt, um einen Leitfaden für die Gestaltung der öffentlichen Räume im Areal um das Rathaus, die Grand-Rue, die Scheergasse, die rue Hannlast und den Gemeindeplatz auszuarbeiten. Anfang 2023 wird die Öffentlichkeit ein weiteres Mal aktiv eingebunden, um die
ersten Projektentwürfe gemeinsam zu diskutieren. Die bereits erwähnten Umbauprojekte der Häuser in der Grand-Rue werden durch ihre modernen Geschäftsflächen und zusätzlichem Wohnraum ebenfalls zu einer Belebung der Oberstadt beitragen.

Schließlich kommt auch der Bau des Bildungscampus „Wunne mat der Wooltz“ mit einer neuen Grundschule, Maison Relais, Sporthalle, Produktionsküche, Musikschule und Kindermuseum „PLOMM“ nach rund drei Jahren Bauzeit zum Abschluss.

Mit 324 zusätzlichen Betreuungsplätzen in der Maison Relais verfügt Wiltz dann ab der Rentrée 2023/24 über die Kapazität, um 90 % der Schüler aus den all ihren Grundschulen außerschulisch betreuen zu können.

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Fränk Arndt, Bürgermeister

Warum die Gemeinde 66 Millionen € Schulden hat...

„Um auf den erwarteten Bevölkerungszuwachs vorbereitet zu sein, muss die Gemeinde im Vorfeld schon die nötigen Infrastrukturen schaffen. Mit dem
Bau einer neuen Schule können wir beispielsweise nicht warten, bis die 2.500 künftigen Einwohner von „Wunne mat der Wooltz“ ihre Wohnungen bezogen haben. Der Bildungscampus in diesem neuen Stadtteil erklärt somit auch den Großteil der kommunalen Schulden: 58 Millionen Euro muss die Gemeinde hierfür vorfinanzieren. Auch die Wasserversorgung und die Reinigung des Abwassers muss gesichert sein: in diesen Punkten sind wir jetzt schon bereit, da wir frühzeitig die nötigen Vorkehrungen getroffen haben.“


… und die finanzielle Situation trotzdem gesund ist

„Trotzdem ist die finanzielle Situation der Gemeinde gesund: die Kosten für Schuldentilgungen liegen deutlich unter den Maximalrichtwerten des Innenministeriums und ein Teil der Kosten für Großprojekte wird nachträglich auch durch staatliche Subsidien rückerstattet. Durch die in Zukunft steigenden Einnahmen aus den Staatsdotationen sinkt gleichzeitig der Verschuldungsgrad. Die gute Perspektive bestätigt auch der Fünfjahresfinanzplan, den wir jährlich neu berechnen.“